Das Moor auf Instagram

Die Generation Z ist unter 25 Jahre alt, mit dem Smartphone aufgewachsen und umweltinteressiert. Über das Ökosystem Moor weiß sie trotzdem viel zu wenig. Doch das lässt sich dank Social Media ändern.

Mein erstes Moor-Bild postete ich vor genau einem Jahr. Wir waren in ein wiedervernässtes Gebiet nahe Greifswald gefahren, um Bodenproben zu nehmen. Mein Professor hatte im Auto laut darüber nachgedacht, wie sie die Unterart von Mikroorganismus benennen könnten, die sie vor Kurzem gefunden hatten. Der Bohrkern im Kofferraum rollte von der einen zur anderen Seite. Hinter der getönten Scheibe war der Himmel strahlend blau. Als wir ausstiegen spürte man bereits, dass es ein drückender Sommertag werden würde. Ich steckte mein Smartphone in die Hosentasche und während der Professor, die wissenschaftlichen Mitarbeiter(in- nen) und der weitere Bachelorstudent ins Feld aufbrachen, zog ich es und fotogra- fierte mich mit Rohrkolben im Hintergrund im Gegenlicht und untertitelte das Foto vor dem Upload auf Instagram mit: „My very first peat expedition.“
Das war mein Start als »Peatfluencerin« [Peat- = Torf; -fluencerin = Influencerin], wie mich Freundinnen und Bekannte mittlerweile sehen. Ich versuche, Moore auf Instagram sichtbar zu machen. Dem Ökosystem ein Gesicht zu geben und seine Facetten in Fotos und Kurz-Videos zu zeigen. Ich bin keine Aktivistin. Ich studiere Biochemie und arbeite als Journalistin mit einer besonderen Vorliebe für Moore.

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