Die Nachfrage nach Reetdächern steigt. Soll man den Rohstoff an der Ostsee ernten? Oder aus China importieren?
Rügen verschwimmt hinter der Frontscheibe, Regen prasselt auf den weißen Pritschenwagen. Am Steuer: Stefan Rolinski, 44. Von Beruf Dachdecker und Rohrwerber. So nennt man hier im Norden jene, die Schilf ernten, um es auf die Dächer zu packen.
Rolinski will ein paar dieser Dächer heute zeigen, darum holpert sein Wagen an diesem Wintertag über die Nebenstraßen der Ostseeinsel. Immer wieder hält er an, deutet durch die Seitenscheibe auf Hausdächer. Sie liegen wie hellbraune Pelze auf den Landhäusern. „Das haben wir gedeckt“, sagt Rolinski. Das auch. Und das da auch. In den letzten 14 Jahren hat der Handwerker im Norden Vorpommerns und auf der Insel Rügen an 150 Häusern gearbeitet.
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