Moore gelten als Hoffnungsträger in der Klimakrise – für unsere Autorin sind sie auch ein Zufluchtsort.
Als ich das erste Mal allein ins Moor ging, klopfte mein Herz schnell. Ich verließ die neblige Straße, ging über ein entwässertes Feld, überquerte einen Graben.
Der Wald war dunkel, aber ich wusste, dass es dort war, hinter den Tannen, den umgefallenen Baumstämmen, den borstigen Hügeln. Ich hatte es auf Google Maps gesehen, seinen hell-bräunlichen Rücken, darauf die Punkte von Bäumen, spärlich. Ich dachte ganz fest an dieses Satellitenbild, während die Finsternis in meinen Körper krauchte. Mit einem Mal wurde mir bewusst, dass ich niemandem in dem großen Gasthaus Bescheid gesagt, dass ich weder meinen Standort noch die Idee mit jemandem geteilt hatte.
Umrisse, tiefe Zweige, Verknotetes zwischen meinen Füßen, Löcher im Boden. Stolpern, Luft holen, klopfendes Herz. Ich kroch durch das dichte Buschwerk, tauchte unter Zweigen hindurch, um die nächsten direkt im Gesicht zu spüren. Würde gleich ein Wildschwein hervorspringen? Wartete es dort, wo ich lang musste? Sollte ich laut sein? Ich hielt den Atem an, um meine Gedanken zu stoppen. Dann wurde der Himmel weit.
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